Schule und Kindergarten haben in ganz Deutschland die Türen für’s neue Schuljahr geöffnet. Für einige geht es mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge los. Für viele auf jeden Fall mit einer laufenden Nase.
Täglich besuchen uns in unserer Praxis Kinder mit besorgten Müttern und Vätern mit Symptomen wie Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, Ohrenschmerzen, Müdigkeit und Fieber.
Einer Erkältung kann zu dieser Zeit kaum aus dem Wege gegangen werden. In den pädagogischen Einrichtungen ist es nicht möglich, eine Ansteckung zu verhindern. Zu viele Kinder treffen aufeinander, nutzen die gleichen sanitären Anlagen, die gleichen Spielzeuge. Die Kinder bringen die Erkältung schließlich aus dem Kindergarten und aus der Schule mit nach Hause. Hier werden die Erreger großzügig von einem Familienmitglied zum anderen weitergegeben. Als Mutter weiß ich selber ganz genau: lieber nehme ich eine Ansteckung in Kauf, als darauf zu verzichten, meinem Kind nahe zu sein. Ganz besonders wenn es krank ist.
Was können wir also tun, um einer Erkältung vorzubeugen oder, falls uns dies nicht gelingt, eine Erkältung möglichst sanft und schnell zu durchstehen?
Erstens: wenn wir oder unser Kind krank werden, sollten wir immer versuchen, so viel Ruhe und Zeit zur Genesung wie möglich zur Verfügung zu stellen. Es tut uns nicht gut, wenn wir die Symptome, die uns stören, so schnell wie möglich lediglich verschwinden lassen wollen. Ich weiß, dass es in unserer Zeit manchmal nicht leicht mit dem Arbeitsalltag zu verbinden ist. Finden Sie eine Lösung so gut es eben geht.
In der Regel ist ein gesundes Immunsystem sehr gut in der Lage, eine Erkältung zu erkennen, durchzustehen und auszukurieren. Vergessen Sie nicht, dass das Immunsystem der Kinder mit jeder Erkrankung neu geschult wird. Alles was es braucht ist die nötige Ruhe und Zeit. Es gibt wunderbare Hausmittel, die uns die Zeit erleichtern. Falls es zu Komplikationen kommt, z.B. das Fieber zu hoch klettert, gibt es fiebersenkende Mittel und Antibiotika, die vom Kinderarzt verschrieben werden. Mittlerweile ist aber auch bekannt, dass Antibiotika lediglich gegen Bakterien helfen, nicht gegen den Erkältungsvirus.
Außerdem können ganz viel auch selber machen. Ich bin sicher, als Mutter oder Vater haben sie ein gutes Auge auf ihr krankes Kind. Ich möchte Ihnen einige Vorschläge machen:
Fieber: eine normale Körpertemperatur finden wir zwischen 36 und 37°C. Bei einer Temperatur um 38°C nennen wir es eine erhöhte Temperatur. Über 39°C sprechen wir von Fieber. Falls die Temperatur über 39°C anhält oder weiter steigt, sollten Sie sich auf jeden Fall an Ihren Therapeuten (Arzt oder Heilpraktiker) wenden.
Wadenwickel sind hier sehr hilfreich. Achten Sie darauf, dass Sie keine eiskalten Wickel machen sondern eher lauwarm. Dies ist für den fiebernden Körper ausreichend. Wickeln Sie abwechselnd linkes und rechtes Bein bis die Temperatur sinkt.
Schnupfen mit verstopfter Nase, zusitzenden Nasennebenhöhlen mit oder ohne Kopfschmerzen:
Inhalieren Sie. Sie können die altbekannte Methode mit der Schüssel und dem Handtuch über dem Kopf wählen. Falls Sie kleine Kinder haben, die Hilfe benötigen, können Sie im Badezimmer einfach heißes Wasser in der Dusche laufen lassen, während Sie sich mit Ihrem Kind in dem Raum aufhalten. Außerdem können Sie eine Schüssel mit heißem Wasser im Kinderzimmer platzieren. Achten Sie in jedem Fall darauf, dass das Kind nicht an das heiße Wasser gelangen und sich verletzen kann.
Es reicht in den meisten Fällen einfaches Wasser, evtl. mit etwas Salz versetzt. Über weitere Zusätze kann Ihnen Ihr Therapeut (Arzt oder Heilpraktiker) Auskunft geben. Denken Sie daran, dass handelsübliche ätherische Öle (Eukalyptus und Co) sich oft mit homöopathischen Mitteln nicht vertragen.
Husten: Auch hier hilft Inhalieren. Es gibt außerdem eine große Auswahl an naturheilkundlichen Mitteln, die wunderbar helfen können. Falls Halsschmerzen dazu kommen, hilft oft ein Quarkwickel. Nehmen Sie ein Küchentuch und geben Sie eine messerdicke Schicht Speisequark darauf. Diesen wickeln Sie nun um den oberen Hals. Der Quark ist in der Lage die Entzündung rauszuziehen. Falls es nicht besser wird, stellen Sie ihr Kind Ihrem Therapeuten vor. Es kann sich dann auch um eine Mandelentzündung handeln, die medizinischer Versorgung bedarf.
Ohrenschmerzen: Wenn die Ohren richtig schmerzen ist es kaum zu ertragen. Ich weiß dies aus eigener Erfahrung. Eine Erkältung kann wegen der engen Nachbarschaft der oberen Atemwege mit der Gehör-Anatomie schnell zu gemeinen Ohrenschmerzen führen. Deshalb, bei den ersten Symptomen bezüglich der Ohren: legen Sie Zwiebelsäckchen auf. Das funktioniert in vielen Fällen anfänglicher Ohrenentzündungen. Kochen Sie eine in Streifen geschnittene Zwiebel ein paar Minuten in einer geringen Menge Wasser. Wickeln Sie die gekochten Zwiebelscheiben anschließend in ein kleines sauberes Stoffsäckchen. Legen Sie es lauwarm für etwa 20min. auf das betroffene Ohr. Erfahrungsgemäß wird dieses Zwiebelsäckchen die Entzündung aus dem betroffenen Ohr herausziehen.
Generell gilt, je stabiler ein Immunsystem ist, desto leichter kommt es mit der Erkältung zurecht. Halten Sie sich so oft es geht draußen auf. Frische Luft und Tageslicht ist genauso wichtig für eine gesunde Abwehr wie eine gesunde Ernährung und Bewegung. Achten Sie auf Regenkleidung und trockene Füße. Bei den ersten Anzeichen einer Erkältung hilft oft ein selbstgemachter Ingwertee mit Zitrone. Heiße Milch mit Honig ist auch sehr beliebt. Nur bei Husten nicht empfehlenswert, da es die Verschleimung fördern kann. Aber ein Löffel Fenchelhonig wird meistens gerne auch pur genommen. Falls es zu weiteren Symptomen kommt, können Sie sich mit ein bisschen Kenntnis mit einer homöopathischen Hausapotheke helfen. Zu dem Thema werden Kurse in den naturheilkundlichen Praxen angeboten.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen sonnigen Spätsommer und allzeit trockene Füße.
Ihre Maria Mengwasser